Wie war das damals mit den sogenannten "Gastarbeitern", die Italien verließen, um in Deutschland zu arbeiten ? Auf diese und andere Fragen rund um das Thema berichtete Dr. Benedetta Mannino aus Palermo, die ein Buch über italienische Gastarbeiter in Deutschland geschrieben hat.
Dr. Mannino berichtete von der am 20.12.1955 getroffenen Vereinbarung der BRD und der italienischen Regierung über die Anwerbung und Vermittlung von italienischen Arbeitskräften nach der BRD. Auf sehr anschauliche Weise mithilfe von Bildern und auf außerordentlich amüsante, schüleransprechende Weise sprach sie über die Emigrationsgründe, Aufenthaltsvorstellungen der italienischen Migranten, beschrieb die "Auswanderer", sprach von Wolfsburg und dem dortigen Italiener-Dorf, den anfänglichen Wohnverhältnissen und der anfänglichen Skepsis der deutschen Bevölkerung. Das Unbekannte wurde mit Klichees gefüllt, wie z.B. "Spaghettifresser" oder "temperamentvoll aber faul". Wer aus Süditalien kam, gehörte laut Klichee sowieso zur Mafia.
Miteinander leben und voneinander lernen - das Motto ist auch auf die heutige Migration von Flüchtlingen nach Deutschland übertragbar. Der Vortrag hat sichtlich Eindruck auf die Schülerinnen und Schüler der Veronagruppe gemacht, und sie zum Nachdenken über Interkultur angeregt.
Außer Frau Dr. Mannino nahmen Dr. Rügge (Mitglied der Europa Union und Gründungsmitglied der deutsch-italienischen Gesellschaft), Cornelia Liese-Koch (Vorsitzende und Gründungsmitglied der deutsch-italienischen Gesellschaft) und die Familie von Dr. Mannino an der Veranstaltung teil.
von links: Familie Mannino, Dr. Rügge, Cornelia Liese-Koch, Schulleiter Stefan Mühlenberend und Barbara Shatliff (verantwortlich für den Austausch Verona)